23. Juni 2015

Fehler vermeiden mittels Routine-Checks

Im unserem Bungalow mit der Nummer 404 (sic!) war nicht alles fehlerfrei. (Für die Nicht-Nerds: 404 ist der Fehlercode, wenn eine Seite auf einer Website nicht gefunden werden kann).
Im unserem Bungalow mit der Nummer 404 (sic!) war nicht alles fehlerfrei. (Für die Nicht-Nerds: 404 ist der Fehlercode, wenn eine Seite auf einer Website nicht gefunden werden kann).

Als ich kürzlich mit meiner Familie in den Ferien war, hatten wir ein Bungalow gemietet. Perfekte Lage, schöne Sicht - alles bestens eigentlich. Doch in der Küche fehlten diverse Utensilien und vor allem funktionierte der Gasherd nicht. Schlechte User-Experience nennt man das in unserer Branche. Und Fehler, die mittels einem Routine-Check einfach zu verhindern gewesen wären. Solche Erlebnisse in der «normalen» Welt lassen mich nachdenken, wie ich bei meinen Web-Projekten mittels Routine-Checks vor und nach dem Go-Live unnötige Fehler verhindern kann.

Nachfolgend einige Checks, die ich bei meinen Projekten anwende.

HTML-Check

Ich kontrolliere alle Templates mit dem Nu HTML Checker. HTML5 verzeiht zwar mehr Fehler als XHTML, aber falsch verschachtelte oder nicht geschlossene Tags sind typische Quellen für fehlerhafte oder unterschiedliche Darstellungen in Browsern.

Google Page Speed Insights

Ebenfalls zu den Routine-Checks gehört für mich die Kontrolle der einzelnen Templates (vor und nach dem Go-Live) mittels Google Page Speed Insights. Dieser Service weist einerseits auf Usability-Probleme hin (z.b. zu nahe aneinander liegende Links bei Touch-Devices) und empfiehlt Optimierungstipps für schnellere Ladezeiten.

Webpagetest

Ähnlich wie Google Page Speed Insights ist auch der Webpagetest ein sehr hilfreiches Tool, um herauszufinden, wie man die Ladezeiten einer Website verbessern kann.

Browser- und Device-Testing

Während der Frontend-Programmierung und dann nochmals vor dem Go-Live einer Website kontrolliere ich die Darstellung in verschiedenen Browsern auf Mac und Windows. Via das Programm VMWare Fusion habe ich Zugriff auf verschiedene Windows-Versionen mit den verschiedenen Versionen von Internet Explorer. Derzeit teste ich die Versionen 9, 10 und 11. Bei der Version 8 versuche ich nach Möglichkeit rudimentären Zugang zum Content zu bieten. Microsoft ist übrigens seit einigen Jahren so freundlich, dass man sich als Developer nicht mehr jede Windows-Version kaufen muss (was ich anfänglich noch machte), sondern diese über modern.ie kostenlos beziehen kann.

Derzeit stehen mir 9 Smartphones und 5 Tablets mit unterschiedlichen Systemen (iOS, Android und Windows) und Systemversionen zur Verfügung. Das Device-Testing mache ich teils manuell und natürlich benutze ich auch das hervorragende Ghostlab für synchronisiertes Browsing und Debugging auf den Geräten.

Sehr hilfreich, wenn man nach Fehlern sucht: Mit Ghostlab hat man Zugriff auf den Quellcode einer Website auf jedem verbundenen Gerät.
Sehr hilfreich, wenn man nach Fehlern sucht: Mit Ghostlab hat man Zugriff auf den Quellcode einer Website auf jedem verbundenen Gerät.

Content-Check

Kurz vor der Live-Schaltung klicke ich mich durch alle Seiten einer Website. Wurde irgendwo ein Text oder Bild vergessen? Springt mir noch ein Schreibfehler ins Auge? Natürlich kann so ein Check bei grösseren Websites etwas Zeit beanspruchen.

Dateien, die gerne vergessen gehen.

Es sind die kleinen und vermeintlich unwichtigen Dateien, die gerne vergessen gehen: Sind favicon.ico, apple-touch-icon.png, robots.txt und eine Sitemap-Datei auf dem Server vorhanden?

Sendet der Statistik-Tracking-Code Daten?

Ob Google Analytics, Piwiks oder eine andere Analytics-Software: Ob der Tracking-Code wirklich funktioniert, lässt sich meist erst nach der Live-Schaltung feststellen. Darum kontrolliere ich dies immer. Dank der Echtzeit-Funktion bei Google Analytics ein Kinderspiel. Nichts ärgerlicher, als wenn man ein paar Tage nach der Live-Schaltung merkt, dass die Nutzungsstatistik der ersten Tage fehlt.

Anmelden der Site bei Suchmaschinen

Kein Check im eigentlichen Sinne: Aber nach der Live-Schaltung melde ich die Website bei Suchmaschinen wie Google, search.ch und Bing an. Ich erlebe es regelmässig, dass wenige Stunden nach der Live-Schaltung einer neuen Website die Kunden mich anrufen und mich fragen, warum ihr neuer Auftritt noch nicht in Google zu finden ist. Mit der Anmeldung bei den Suchmaschinen kann der Prozess der Indexierung beschleunigt werden.

Anmelden der Site bei Google Webmaster Tools

Die meisten Websites meiner Kunden melde ich oft bei Google Webmaster Tools an. Findet Google Fehler auf einer Website (oder häufen sich zum Beispiel die Aufrufe der 404-Seite), erhalte ich ein E-Mail.

Je nach Art und Grösse des Projekts können weitere Checks dazukommen. Letztlich geht es darum mittels standardisierten Abläufen die Anzahl von Flüchtigkeitsfehlern zu verringern und somit die Qualität des Endproduktes hochzuhalten.

Und welche Routine-Checks wendet Ihr in Euren Projekten an?
Schreibt mir auf Twitter: @kobebeef_ch